Ist der Streifen entfernt, wird die Wunde mit einer fortlaufenden Naht verschlossen, gesäubert und mit einem Verband für 24h versehen.
Die Hautstreifen werden von den erfahrenen Haartechnikern unter einem Mikroskop in einzelne Grafts geschnitten. Diese wiederum in Grafts mit ein, zwei oder drei Haarwurzeln aufgeteilt, und sortiert und dann in eine Nährlösung gelegt.
Die Streifenentnahme dauert ca 1 h, je nach geplanter Graftanzahl. Bei der FUT Streifenmethode können maximal bis zu 3000 Haarfollikel entnommen werden, da es mir wichtig ist (wie oben beschrieben) die Risiken zu minimieren, die entstehen könnten, wenn man den Streifen zu breit entnimmt.
Nach der Entnahme beginnt der 2.Teil der OP, der dem bei der FUE entspricht. Es werden, nach dem die Lokalbetäubung entlang der Haarlinie erfolgt ist, die Slits gestochen. Ich mache dies mit Kanülen entsprechend der Größe der Haarwurzeln. An der Haarlinie beginnend mit feinen einer Haarwurzeln, und ab 3./4. Reihe gemischt mit zweier und dreier Follikel. Auch bei diesem Schritt blutet es kaum, da eine sogenannte Tumeszenzlösung mit Adrenalin verwendet wird.
Schließlich folgt der 3. und letzte Schritt: das Einsetzen der Haarfollikel in die in Haarwuchsrichtung gestochenen Slits durch die Haartechniker.
Die FUT ist in den letzten 4-5 Jahren mehr und mehr der FUE gewichen. Allerdings gibt es immer noch Indikationen, wo die FUT die Methode der Wahl ist. Dies wird in einem individuellen Beratungsgespräch ausführlich besprochen, welche Methode die beste für den Patienten ist.
Die Streifenmethode ist in der Regel die schnellere Methode. Weitere Vorteile sind, dass die Anwachsrate etwas höher ist als bei der FUE, da die Grafts unter dem Mikroskop bearbeitet werden, und somit weniger traumatisierte werden können. Auch vermindert sich die Dichte im Spendeareal nicht.
Nachteile sind, dass eine Narbe bleibt, die immer zu finden sein wird, auch wenn sie lediglich ein Strich wird (Naht erfolgt trichophytisch). In seltenen Fällen kann die Narbe auch breit werden.
Da die Wundfläche nach Entnahme des Streifens größer ist als bei der FUE, kann es eher zu Wundheilungsstörungen oder Infektionen kommen. Außerdem kommt es meist zu postoperativen Wundschmerzen, die 2-3 Tage anhalten können. Da die Heilung auch in den tiefen Schichten der Haut 3-4 Wochen dauern kann, sollte in dieser Zeit kein Sport gemacht werden.